Einsatz in Togo im Oktober und November 2024
Ein Jahr ist es her, da legten wir (die Aktiven der Klinikpartnerschaft und des Vereins Fi Bassar e.V.) den Grundstein für die neue Kinderklinik in unserem Partnerhospital in Bassar, im Norden Togos. Nur zwölf Monate später machten wir uns nun wieder auf den Weg dorthin. In dieser unglaublich kurzen Zeit hatten es tatsächlich die Menschen in Bassar geschafft, die Klinik, mit ihren sechs Nebengebäuden, nahezu fertig zu stellen! Sie sieht einfach wunderbar aus und ist für dortige Verhältnisse sehr groß, modern und funktionell.
Lokale Künstler haben das Innere mit vielen schönen Motiven verziert, die Kinder sollen sich dort trotz ihrer Krankheit auch ein wenig geborgen und wohl fühlen. Aktuell besteht noch eine Lücke von etwa 50.000 Euro, um alle nötigen Baumaßnahmen zu finanzieren. Wir hoffen noch auf entsprechende Spenden in nächster Zeit. Unserem Einsatz vor Ort waren viele Monate lang Vorbereitungen vorausgegangen, um die Ausrüstungsgegenstände und Geräte zu beschaffen, mit denen die Pädiatrie ausgestattet wird.
Dies wurde einerseits durch Neuanschaffungen und Firmenspenden bewerkstelligt. Den weitaus größten Anteil an der Materialbeschaffung leistete aber das Klinikum Nürnberg, das uns unter anderem mit seinen Abteilungen für Medizintechnik, Zentrallager und Logistik maßgeblich
unterstütze. Im Außenlager des Klinikums (Beuthenerstraße) konnten wir auf einer Fläche von etwa drei Turnhallen nahezu die gesamte Ausstattung der neuen Kinderklinik zusammenstellen.
Eine weitere Herausforderung bestand darin, das Material vollständig und unbeschadet nach Bassar zu bringen. Dazu waren drei 40-Fuß-Container nötig, die in bewährter Weise das engagierte Personal des technischen Hilfswerks bis zum Dach mit den Gegenständen befüllte.
Der organisatorische Aufwand (Versorgung der Helfer und Helferinnen, Zollvorschriften, Transportplanung, Verpackung, Dimensionierung der Fracht usw.) war immens und konnte nur im Team bewältigt werden.
Zusätzlich musste nach der Verschiffung der Container auch in Togo der Weitertransport per LKW von Lomé etwa 500 km in den Norden nach Bassar finanziert und organisiert werden, sowie die schadensfreie Lagerung der vielen Gegenstände bis zum Verbringen in das neue Klinikgebäude.
Dabei half die Bevölkerung tatkräftig, zusammen mit vielen organisierten Unterstützern. Insbesondere waren es die Auszubildenden aus unseren Patenschaften, die während der ganzen Zeit größtes Engagement zeigten. Sowohl der Präfekt als auch der König von Bassar waren immer gegenwärtig, aber auch das Militär, sodass von allen Seiten Hilfe kam und am Ende alles klappte.
Unser Team war diesmal nicht rein medizinisch ausgerichtet; vielmehr waren auch Mitarbeiter aus den Bereichen IT, Technik, und Wasserversorgung vertreten, denn dieser Einsatz diente vor allem zur technischen Optimierung der Neubauten und zur Schulung der Einheimischen an den neuen Geräten. Mitte Oktober machten wir uns auf den Weg von Lomé nach Bassar, zusammen mit unseren Helfern der ONG Fi Bassar in Togo.
In Bassar starteten wir gleich in den ersten Tagen voll durch: Die Baustelle der Kinderklinik wurde gereinigt, und ein Teil der Ausrüstung, die noch in den Amtsgebäuden des Präfekten gelagert war, wurde mit vereinten Kräften in die neue Kinderklinik gebracht.
Ein ansässiger Spediteur stellte einen riesigen Umzugs-LKW zur Verfügung. Empfindliche Geräte wurden jedoch mit dem Pick-up in das Partnerhospital transportiert, wie z.B. dieser Inkubator.
Dort wurden die Einrichtungsgegenstände gleich in die neuen Räume verstaut und zerlegte Artikel zusammengeschraubt bzw. einsatzbereit gemacht. Viele Menschen arbeiteten Hand in Hand, mit allergrößtem Engagement.
Der wichtigste Anteil unserer Schulungen bezog sich auf das Training des Krankenhauspersonals an den neuen Geräten. Denn in wenigen Monaten müssen unsere dortigen Partner in der Lage sein, diese Geräte bei der Behandlung kranker Säuglinge und Kinder auch selbstständig anzuwenden.
Auch Reanimationstrainings bei Säuglingen und kostenlose chirurgische Eingriffe zu Gunsten der Bevölkerung waren Teil unserer Aufgaben, die wir gemeinsam mit dem Personal durchführten. Und wir konnten zufrieden feststellen, dass mit jenem Rettungswagen Notfälle ins Hospital gebracht werden konnten, den wir 2021 gespendet hatten.
Zum Gelingen unserer Mission gehörten wieder zahlreiche Besprechungen, z.B. auf der Baustelle, die üblichen Visiten beim König und Präfekten und die kontinuierliche Überprüfung unserer anderen Aktivitäten in Bassar, wie beispielsweise in der Berufsschule und den Ausbildungsstätten.
