Einsatz in Togo im Februar 2025
Klinikpartnerschaft zwischen den Kliniken Nürnberg und Bassar in Togo
Projektleiter am Klinikum Nürnberg: Dr. Franz Köhler.
Kooperationspartner ist dKer gemeinnützige Verein Fi Bassar, Vorsitzende Rali Guemedji, E-Mail:
Nur sechzehn Monate nach der Grundsteinlegung haben das Klinikum und der Verein Fi Bassar Grund zum Feiern: Die neue Kinderklinik wurde im Partnerhospital in Bassar eingeweiht! Aus Franken hatte sich eine neunzehnköpfige Delegation hierzu auf den Weg nach Togo gemacht: Angehörige des Klinikums, der Stadt, des Vereins, des Architekturbüros und der Medienwerkstatt.
Bei der Einweihungsfeier war das öffentliche Interesse riesig. Neben der Belegschaft und vielen Schaulustigen nahmen zahlreiche Menschen teil: Vertreter aus Politik, Medien, Handwerk, Schulen, Hilfsorganisationen, Militär und Religionsgemeinschaften. Hoffnung und Aufbruchsstimmung lagen in der Luft, denn die moderne Klinik mit ihren sechs Nebengebäuden und dem Spielplatz sucht ihresgleichen im ganzen Land, und sie schließt endlich eine große Versorgungslücke!
Die Räume sind mit Waschbecken, Klimaanlagen, Strom und dichten Moskitonetzen an allen Fenstern ausgestattet. Neben den Zimmern für die Patienten gibt es mehrere Behandlungs- und Funktionsräume, Büros, Sanitäranlagen, einen großen Konferenzraum mit Beamer und auch ein Zimmer mit vielen Spielsachen. Die Inneneinrichtung wirkt hell und sehr einladend, wie auch die Außenanlagen mit Spielplatz, Funktionsgebäuden und großem Aufenthalts-Pavillon.
Die technische Ausstattung umfasst u.a. Wärmebetten, Monitore, Inkubatoren, Sauerstoff-Konzentratoren, Absaugpumpen, Waagen, Phototherapie-Lampen und Informationstechnik. Die Geräte, Betten und das Mobiliar stammten vor allem vom Klinikum Nürnberg. Einige Geräte wurden aber auch mit Spenden und mit Mitteln der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammen-arbeit) oder des Vereins Fi Bassar e.V. gekauft.
Die 43 Betten verteilen sich auf zwei Säle, die als Intensivstation ausgestattet sind, ein großer Raum für Neugeborene mit ihren Müttern, drei Räume für Nicht-Überwachungspflichtige und ein Extragebäude mit vier Plätzen für hochinfektiöse Patienten. Die neue Kinderklinik war innerhalb weniger Tage nahezu voll belegt. Die Inkubatoren, Sauerstoff-Konzentratoren, Monitore und Wärmebetten wurden rasch benötigt, was die Notwendigkeit für diese neue Einrichtung noch einmal verdeutlichte.
Obwohl bei dieser Reise zu unserem Partnerhospital die Einweihung der neuen Kinderklinik und verschiedene andere offizielle Anlässe mit unserer Delegation im Mittelpunkt standen, fanden wir dennoch Zeit, um uns mit den einheimischen Kolleginnen und Kollegen der Chirurgie, Anästhesie, Inneren Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe bei der Versorgung der Patienten zu ergänzen. Erstmals konnten wir diesmal auch Diagnostik, Therapie und Schulung im Gebiet der HNO anbieten, was in Togo eher zu den Raritäten zählt und in dieser Region bisher nicht existierte.
Kaiserschnitte, Eingriffe bei akuten Notfällen, Tumoroperationen und elektive Eingriffe, in den meisten Fällen an Kindern, führten wir mit den Mitarbeitern des Hospitals gemeinsam durch. Auch in den Bereichen Innere Medizin, Radiologie und Ultraschalldiagnostik waren wir aktiv und konnten uns intensiv austauschen. Die medizinischen Maßnahmen waren für die Patienten kostenlos.
Kinder, die wir während unseres Einsatzes bin unserem Partnerhospital behandelten, bekamen als Trost und zur Ablenkung Pandabären und andere Geschenke.
Selbst für den Besuch und Austausch mit den Repräsentanten und Dozenten der Universitätsklinik Kara fanden wir Zeit. Diese Klinik ist etwa zwei Autostunden entfernt von Bassar. Die Möglichkeiten des Einsatzes von Studierenden aus dem Nürnberger Klinikum in Kara und Bassar standen dabei im Fokus. Außerdem konnten wir uns ein Bild davon machen, wie eine Uniklinik in Togo aufgestellt ist und welche Verlegungen dorthin Sinn machen.
Neben der Einweihung der neuen Kinderklinik und der Arbeit mit den Einheimischen im Hospital konnten Mitglieder der Delegation auch andere Aktivitäten des Vereins beobachten und besuchen und sich von der Effizienz der Aktivitäten ein eigenes Bild machen, beispielsweise von Umwelt- und Schulprojekten, den vielen Ausbildungspatenschaften und Existenzgründungen oder der Berufsschule, die durch Fi Bassar e.V. mit finanzieller Unterstützung des BMZ gebaut wurde.
Am letzten Tag in Bassar wurden wir vom König persönlich in dessen Palais verabschiedet. Er hatte uns fast täglich bei unseren Aktivitäten mit seinem Besuch geehrt und uns auch mehrmals bei sich zu Hause empfangen.
